Wie man 1000 Wörter in 30 Minuten schreibt

Die Überschrift ist kein Fake. Es ist nichts Unmögliches, so viel Text in so kurzer Zeit zu schreiben.

Sicherlich gibt es auch schon Menschen, die ein ganzes Buch in einer Woche schreiben. Aber ich gehörte nicht dazu.

Für mich war das Schreiben von Texten z.B. für die Schule oder die Uni immer etwas schwer und mit großem Zeitaufwand verbunden. Letztens habe ich wieder eine Hausarbeit verfasst und sie sollte mindestens 10 Seiten haben.

Das stellte mich vor das altbekannte Problem, dass man eben in Word diese weißen Seiten irgendwie mit Wörtern füllen möchte. Man bekommt es aber nur mit enormen Zeitaufwand hin.

Ich fing also auch diesmal wieder an, zu den Gliederungspunkten des Berichts meine Inhalte zu erstellen. Ich schrieb dann drei oder vier Sätze und bearbeitete sie dann. Das heißt, dass ich Grammatikfehler korrigierte. Oder ich änderte die Reihenfolge der Wörter.

Schließlich hatte ich dann ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden war, doch dann fiel es mir sehr schwer die nächsten zwei Sätze zu formulieren. Ich war wie festgefahren. Ich wollte am liebsten weiter Texte bearbeiten. Nur neue Sätze wollten mir einfach nicht einfallen.

Der Grund für soviel Zeitaufwand

Die erste Erklärung dafür, warum das so lange dauert, seine Texte zu verfassen, lieferte mir der amerikanische Unternehmer Pat Flynn in seinem Buch „Will it fly“. Er behauptet, dass man beim Schreiben von Texten zwei Arten des Denkens benutzt.

Einerseits die kreative Art und andererseits den Bearbeitungsmodus. Der kreative Teil schafft es, die Wörter wirklich aufs Blatt zu packen. Der Bearbeitungsmodus prüft, ob dass letztendlich ein verständlicher Text ist.

Benutzen wir diese beiden Arten des Denkens abwechselnd, kommen sie sich auf jeden Fall in die Quere. Das Problem ist beim Schreiben von Texten, dass wir eben zwei oder drei Sätze verfassen – im kreativen Denken sind – und wenn wir sie dann vor uns sehen und sie auf Richtigkeit prüfen, gehen wir in den Bearbeitungsmodus über und wechseln damit unsere Perspektive.

Mir fällt es immer leicht in den Bearbeitungsmodus zu wechseln. Mir fallen Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler sehr schnell auf. Ich korrigierte sie also auch immer zügig.

Dann fällt es mir jedoch sehr schwer wieder in den kreativen Teil zu wechseln und die nächsten Sätze zu schreiben. Das ist auch kein Wunder, weil sie eben wirklich zwei verschiedene Arten des Denkens sind, die man trennen sollte.

Beide Arten des Denkens trennen

Die Lösung um einen Text schneller schreiben zu können, beruht darauf, dass wir die kreative Art von dem Bearbeitungsmodus trennen.

Erstmal sorgen wir im ersten Schritt dafür, die Wörter aufs Blatt Papier zu bekommen.

Im zweiten Schritt geht es erst darum, zu prüfen, ob das alles so richtig ist und sichern, dass es auch Spaß macht, den Text zu lesen.

Mir hat sich vor Allem beim kreativen Teil das Problem gestellt, dass ich die Wörter irgendwie aufs Blatt Papier bringen wollte, bloß Word eine schlechte Wahl für mich war. Ich las in Word das, was ich schon geschrieben habe immer und immer wieder durch. Ich prüfte es auf Richtigkeit. Das hinderte mich daran neue Sätze zu schreiben.

Eben erst bin ich dann auf die Spracheingabe im Smartphone gestoßen, die man ja auch bei Whatsapp oder anderen Messengern nutzen kann, um seine Texte zu verfassen. Das war für mich wirklich eine enorme Erleichterung, denn ich habe es in kurzer Zeit geschafft meinen ganzen Inhalt zu diktieren.

Das Smartphone hat dann eben ohne zu Murren mitgeschrieben.

So verbringen wir auch die ersten zehn Minuten damit, dass wir 1000 Wörter aufs Band sprechen. Das hört sich erstmal viel an, aber die normale Sprechgeschwindigkeit eines Menschen sind ca. 100 Wörter pro Minute. Wir rechnen kurz hoch und sehen, dass 1000 Wörter 10 Minuten sprechen entspricht.

Danach kopiere ich mir den Text in Word und gehe dann von Anfang an durch. Ich bearbeite alles und ändere Formulierungen. Ich benutze bessere Wörter oder setze die Satzzeichen. Damit verbringe ich die letzten 20 Minuten.

Das Diktierte verbessern

Falls man Angst hat, beim Sprechen Fehler zu machen ist das ja gar nicht schlimm. Dazu ist der Bearbeitungsmodus ja da, der alle Fehler beseitigt.

Um das zu verbessern, was ich aufnehmen, denke ich mir immer, dass ich zu vertrauten Person spreche. Das kann ein Freund sein oder ein Familienmitglied.

Eine etwas beängstigende Vorstellung kann es sein, wenn man sich vorstellt, zu einem Professor oder dem Lehrer zu sprechen. Das ist manchmal keine gute Idee.

Besser sind hier auf jeden Fall die vertrauten Menschen. Ich versuche es so gut es geht mein Inhalt zu erklären und darzustellen. Daraus ergibt sich dann immer eine sehr gute Grundlage und auch viele Wörter. Sie ist zudem sehr gut an einen Leser adressiert und weist eine hohe Natürlichkeit auf.

Das Resultat ist schließlich ein besserer Text den ich auch noch in einer kürzeren Zeit verfasst habe, als es normalerweise der Fall ist.

Damals hatte ich für 1000 Wörter zwei oder drei Stunden gebraucht.

Mittlerweile ist es dank etwas Übung möglich, das Ganze in 30 Minuten zu schaffen. Das ist sogar noch ein gemütliches Tempo.

Science-Fiction

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir die Spracheingabe das Schreiben von meinen Texten enorm erleichtert hat.

Zusätzlich hat es noch zwei Vorteile. Ein besser adressierter Text an die Leser und weniger Aufwand.

Und es ist einfach cool zu sehen, wie das Handy mitschreibt!

Das war vor einigen Jahren noch Science-Fiction. Jetzt können wir es im Alltag so oft benutzen, wie wir wollen.

P.S.: Diesen Beitrag habe ich nach dieser Methode erstellt. er hat knapp 1000 Wörter.

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